Brasilia ist eine auf dem Reißbrett der Architekten Oscar Niemeyer und Lucio Costa geplante Stadt, die in in wesentlichen Teilen in nur 3 Jahren Bauzeit hochgezogen wurde. Seit ihrer Einweihung im Jahre 1960 hat sie Rio de Janeiro als Hauptstadt Brasiliens abgelöst. Die Stadt befindet sich im mittleren Osten des Landes im sogenannten Bundesdistrikt "Distrito Federal". Dieser Bundesdistrikt, der auch gleichzeitig einen Bundesstaat darstellt, bedeckt eine Fläche von 5.783 km² und liegt auf einer mittleren Höhe von 1100 m über NN.In Brasilia leben heute etwa 250.000 Einwohner. Hinzu kommen noch die etwa 1,5 Mio Einwohner in den vielen Satellitenstädten, die Brasilia umgeben.
Der Grundriß der Stadt erinnert an einen Vogel
mit Flügeln, wie die Grafik zeigt.
Tatsächlich werden die Flügel auch so bezeichnet: ASA SUL und
ASA NORTE (Südflügel und Nordflügel). Der "Körper"
des Vogels repräsentiert die "Monumental-Achse" (Eixo Monumental),
in der alle Regierungsgebäude angeordnet sind. Die Stadt ist sehr
weitläufig geplant worden mit vielen Grünflächen, die vom leider schon verstorbenen Künstler und Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx gestaltet wurden.
Nachteilig ist jedoch, daß die Infrastruktur bezüglich Einkaufsmöglichkeiten,
Banken, Vergnügen etc. in sog. Blocks gebündelt ist, so daß
man sich in der Stadt praktisch nur mit dem PKW bewegt. Dies wird auch
durch die kreuzungsfreie Verkehrsführung unterstützt.
Hier ein Blick auf die ASA SUL:
Links liegt die Bundeszentralbank, in der Mitte teilt der vielspurige
"Eixão" den "Südflügel" in zwei Hälften, woraus sich
übrigens die Straßenbezeichnungen ergeben: z.B. L3 oder W5,
frei übersetzt: Ost 3 oder West 5. Überhaupt sind die Bezeichnungen
der Straßen und Hausnummern sehr gewöhnungsbedürftig. Alles
ist durchnummeriert, es gibt keine Straßennamen, wie wir sie kennen
und so muß man sich z.B. mit einer Adresse wie unser temporäres
Zweit-QTH 'rumschlagen: HIGS 706 Bloco D Casa 52... Ich kenne Brasilia
seit 1981 und habe in dieser Zeit zusammengerechnet ca. 16 Monate dort
verbracht, aber an die komische Adressierung habe ich mich immer noch nicht
gewöhnt.
Woran man aber schnell Gefallen findet, ist das Klima im zentralen
Hochland. Es bekommt uns Mitteleuropäern eher, als daß tropische
Klima wie im Rest des Landes. Hier wird das Wetter stark von der Trockenheit
im "Winter" zwischen Juni und Oktober und dem feuchtheißen Sommer
von Dezember bis März bestimmt. Die Durchschnittstemperaturen liegen
im Winter bei 21° C und im Sommer bei 28° C. Der Stausee Brasilias
gleicht im Winter teilweise die sehr extreme Trockenheit der Luft aus.
Vor eingen Jahren habe ich einige Fotos von der Eletroca gemacht. Carlito, PT2WWV war so freundlich und hat mir seine Digitalkamera zur Verfügung gestellt.
Wer noch interessiert ist, kleine Bildchen über Brasilia im Postkartenstil mit Kommentaren zu sehen, dem kann ich noch diesen hyperlink anbieten.